Wo kommt GIN, Tonic & GIN-Tonic eigentlich her?
Es gibt weltweit über 4000 verschiedene, hergestellte GIN Sorten, doch nur wenige wissen, wie es überhaupt zu dieser Spirituose gekommen ist.
Wir wollen euch hier ein klein wenig die Geschichte des GIN´s aufzeigen.
Entstehung des GIN
Zuallererst war es der deutsche Arzt „Franciscus Sylvius de la Boe“, der den ersten Wacholder "Schnaps" im 16. Jahrhundert entwickelt hatte.
Dieser lebte in den Niederlanden und entwickelte ihn zu allererstmal für medizinische Zwecke. Später erkannte man die Vorzüge des Alkohols, durch
die Beimischung von Kräutern und Früchten, und es entstand daraus eine "Spirituose".
Der erste Gin hieß "Genever" (holländisch: Wacholder) und wurde zu einem Traditionsgetränk der Holländer in jeder Schicht.
Ob Adel und Königshaus oder einfacher Bauer oder Schmied, jeder kannte und konsumierte Genever.
Wie der GIN bekannt wurde und warum er heute "GIN" heißt
Im 16. Jahrhundert gab es Krieg zwischen Holland und Spanien. Die Engländer waren zu dieser Zeit Bündnispartner der Holländer und stationierten Ihre Truppen
in Holland. So lernten die englischen Soldaten recht schnell den Genever kennen und lieben. Als diese nach England zurückkehrten, nahmen sie den Ge-
never mit und tauften ihn kurzerhand in "GIN" um. Der Holländer Wilhelm III. von Oranien-Nassau bestärkte die Etablierung des GIN´s im Königreich und ließ ihn an
vielen Orten Englands herstellen. Gin war in der Herstellung sehr einfach und somit auch günstig. Dadurch war es für jedermann ein
erschwingliches alkoholisches Getränk, aber vor allem auch sehr beliebt bei der Marine. Das war die Geburtsstunde des "Weltweiten GIN".
Einschränkung / Verbot der Gin-Herstellung
Wilhelm III. war so eng mit dem GIN verbunden, dass er im Jahr 1690 zu einem den französischen Weinbrand verbot zu importieren, aber auch ein Gesetz erließ, dass jeder
private Haushalt GIN herstellen durfte. Das machte den GIN noch günstiger, aber auch qualitativ minderwertiger.
Um 1736 wurde der "GIN Act" verabschiedet, der nur noch lizenzierten Destillerien erlaubte, Gin herzustellen, was die Bevölkerung jedoch nicht hinnahm. Es gab viel
Alkoholmissbrauch mit schlechtem GIN und man versuchte durch viele Beschlüsse dem entgegenzuwirken. Es wurde erst ruhiger, nach dem Erlass des
"Tippling Act“, um 1751. Dieser senkte zwar die Kosten der GIN Lizenz, jedoch gab auch große Strafen für qualitativ minderwertig produzierte GIN´s.
Somit stiegen die Destillerie-Verfahren im Preis, die Materialien wurden teurer und Missernten ergaben Engpässe in der Produktion. Dadurch wurde letztendlich auch
der GIN teurer.
Im 18. Jahrhundert wurde wieder wesentlich mehr Gin hergestellt, was an der Industrielle Revolution lag. Die Verfahren der Herstellung, wurden wieder einfacher und es
konnte sich jetzt wieder jeder, ob Adel oder einfache Arbeiterklasse, den GIN leisten.
Botanical´s (englisch für pflanzliche Extrakte) sind die Grundlage für die zahlreichen und guten GIN´s auf unserer Welt. Sie bestehen aus Kräutern, Früchten, Samen und Körnern,
sowie auch aus Wurzeln und Rinden. Aus den vielen verschiedenen Kombinationen entstehen die verschiedensten Geschmacks- und Aroma-Variationen,
Entstehung des Tonic
Von der Medizin zum Genussmittel
Tonic stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Es wurde als Malariamittel verwendet von den in Indien stationierten britischen Soldaten. Ein Hauptbestandteil des Tonic´s ist Chinin, was es auch so bitter im Geschmack macht. Deshalb wurde es meist mit Wasser, Zucker und Zitrone vermengt. Man könnte sagen, die Geburtsstunde einer Limonade. Ein klassisches Tonic Water schmeckt somit meist süßlich, trocken, bitter und hat eine feine Zitrusnote.
Durch die Beigabe an verschiedenen Botanicals und der Menge an Chinin, Zucker und Zitrone, entstanden auch hier viele verschiedene Sorten an Tonic.
Entstehung des GIN-Tonic
Irgendwann kamen einige Soldaten auf die Idee, das Tonic mit dem GIN zu mischen. Das steigerte nicht nur die Bereitschaft, das "Chinin" zu sich zu nehmen, um sich zu schützen, sondern war zugleich die Geburtsstunde des GIN Tonic´s und ein beliebtes Getränk der Armee. Seitdem ist es auf der Welt ein allseits beliebtes Getränk.